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Die längste Nacht des Jahres, auch als Julnacht oder Thomasnacht bekannt, macht es uns möglich, uns bewusst der Dunkelheit zu stellen. Der Dunkelheit im Außen, aber auch unseren inneren Schattenanteilen. Schlussendlich ist die Wintersonnenwende aber ein Fest des Lichts und der Geburt der wiederkehrenden Sonne, denn jetzt werden die Tage ganz langsam wieder länger. Jetzt bekommt energetisch das Licht und die Sonne Stück für Stück, Tag für Tag, wieder mehr Raum in unserem Leben. Selbst wenn es sich vielleicht nicht direkt in den äußeren Umständen äußert, können wir uns darauf ausrichten, wieder das Gute und Schöne wahrzunehmen, das uns umgibt. „Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich“, sagt ein bekanntes Sprichwort. Unsere positive Ausrichtung macht ein Leben in Freude möglich. Dabei wird die Dunkelheit immer Teil unseres Erfahrens bleiben, so wie im Jahreskreis auch immer wieder der Winter kommt, der seinen eigenen und ganz wichtigen Zweck erfüllt. Die
Natur ringsherum ist augenscheinlich tot und regungslos. Die Wasser
sind zu Eis erstarrt und regen sich nicht mehr, die Bäume stehen kahl
und leblos in der stillen Natur. Der Schnee bedeckt alles, wie ein Leichentuch.
In
dieser längsten Nacht erfüllt sich das Versprechen der Wiedergeburt.
Selbst die Christen haben dies beibehalten und haben aus diesem Fest ihr Weihnachten gemacht, den Tag, an dem ihr "Sonnengott", Jesus, geboren wird. Um die helleren Tage, Licht und Wärme zu begrüßen, werden viele Feuer und Kerzen (auch am Weihnachtsbaum) angezündet. Haus und Hof werden mit Räucherwerk gereinigt und auf das "Neue" vorbereitet. |