Die Nacht zum ersten Mai ist in Deutschland auch unter dem Namen "Walpurgisnacht" bekannt, wo die "Hexen in einem Hain halbnackt um's Feuer tanzen".
Ihren Namen hat sie von der heiligen Walpurga, die am 1. Mai Namenstag hat.


Beltaine, der keltische Name des Festes, ist der Übergang vom Frühling zum Sommer und bedeutet so was wie "leuchtendes Feuer" oder "Feuer des Bel" (Belenos).
Es ist ein Fest der Reinigung und der Fruchtbarkeit, der Zeit der Stärke und Reife,
der Liebe, der vollen (sexuellen) Potenz und Entwicklung.
Dies gilt sowohl für die Natur als auch für den Menschen.
Egal, welcher Samen keimen soll, Mutter Erde nimmt ihn liebevoll auf und bringt ihn zur Entfaltung. Es ist die üppigste Zeit im Jahr, alles geht in einem Blütenmeer auf. Im sanften Wind der Zwillinge beginnt sich der Seidenglanz der Kornfelder zu entfalten. Fruchtbarkeit betrifft übrigens nicht nur die eigene, körperliche Fruchtbarkeit, sondern auch die materielle, die das Geld zum Fließen bringt.

Beltane ist das Fest der Großen Ehe, der großen Hochzeit. Es wird die Vereinigung gefeiert, doch nicht nur die körperliche, sondern auch auf allen anderen Ebenen miteibezieht.
Wir vermählen uns mit unserem Innersten, mit den Anderwelten, die uns zu diesem Termin näher als üblich sind, mit unserer Mutter Erde und mit allen anderen Wesen zu denen wir uns hingezogen fühlen.
Mit jedem Menschen mit dem wir eine Beziehung eingehen betreten wir ein Gebiet in dem wir uns selbst öffnen müssen und der andere sich öffnen muß. Dies erfordert Vertrauen und Vertrauen erfordert Sicherheit. Diese Sicherheit finden wir, indem wir uns in diesen Zeremonien mit Göttin und Gott verbinden
. Durch ekstatische Tänze und Gesänge wurde die Stimmung angeregt.
Und auf ihrem Höhepunkt, nach dem Sprung über das Feuer, verschwanden
gegen den Sonnenaufgang dann, nach und nach, die einzelnen Pärchen, ganz unauffällig und mit einem Augenzwinkern......
und liebten sich.

Vielfältige Bräuche haben sich gerade für diese Zeit erhalten. So ist das vielleicht wichtigste (bekannteste) Symbol der Maibaum. Er vereinigt die Symbole für Phallus/Stab und Brunnen/Ring und damit die ungehemmte sexuelle Anziehungskraft, die dieser Jahresabschnitt zum Vorschein bringt.
Es gibt jedes Jahr große Tänze um den Maibaum. Dabei tanzt ein Kreis mit der Sonne im Uhrzeigersinn und ein anderer gegen ihn.
Um den Maibaum können rote und weiße Blumen gewunden werden, die das Blut- und Milchsystem der Großen Göttin darstellen.
Vielleicht heißt es deshalb heute: Anbandeln?
Das Erklettern des Maibaums ist ein Privileg der Männer, ihre göttliche Potenz zum Ausdruck bringen. Es ist aber auch ein Zeichen für die unabdingbar aufgehende Saat und Vegetation.

Die Maifeuer, die ursprünglich aus Eichen- und Eibenholz bestanden, wurden zu Ehren des keltischen Gottes Belenos, entzündet.
Die Holzarbeit warSache der Burschen - doch entzünden mussten das Feuer Mann und Frau gemeinsam. Mensch und Tier sprang dann über die Glut, um dadurch den Schutz der Götter zu erhalten - für Gesundheit und langes Leben und gleichzeitig als Fruchtbarkeitszauber.

Auch heute noch wird fast überall "in den Mai getanzt" und die Maikönigin gewählt. In manchen Orten werden Linien auf die Straße gemalt, welche die Wohnungen von zwei Menschen verbindet, von der die Dorfjugend meint, dass diese gut zusammen passen würden.
Junge Männer bringen ihrer Angebeteten eine geschmückte Birke als Liebesbeweis.

Vielerorts wird in dieser nacht auch Schabernack getrieben. Alles, was nicht niet- und nagelfest war, galt es hinter feste Türen zu bringen.Früher wurden die Häuser mit grünen Zweigen geschmückt. Außerdem gab es Prozessionen mit großen feuern, man trug Kränze und sang.


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