Udo Rohner

In meiner Jugend hatte ich das Glück ganz in der Nähe eines Waldes zu leben und verbrachte viel Zeit in ihm. Irgendwann kam ich auf den Gedanken mit geschlossenen Augen hindurch zu gehen und stellte fest, wie unterschiedlich die Bäume klingen, wenn der Wind mit ihrem Laub spielt. Damals fiel mir eine Esche ganz besonders auf, weil sie mit ihrem Laub ein sehr vielschichtiges Klangbild erzeugte.
Einige Jahre später, im Rahmen meines Studiums der Landespflege begegnete mir die Esche wieder und imponierte mir durch ihre Lebensweise, die Art und Weise wie sie auf fast jedem Standort ihre Wurzeln treibt und ihre Nachkommen mit Hilfe des Windes in die weite Welt entläßt.

Gegen Ende des Studiums führte mich mein Weg in eine Ausbildung, die der Wahrung und Verbreitung spititueller Überlieferungen westlicher Tradition gewidmet ist. Dort begegnete mir die Esche wieder und ich durfte sie als ganz zentrales Element der nordischen Mythologie kennenlernen, der Esche Yggdrasil, dem Weltenbaum. Ebenfalls in dieser Ausbildung, während einer Forschungsarbeit über Licht und Farbe, ist mir die ganz spezielle Wirkung aufgefallen die das Licht der Sonne auf den Menschen hat, nachdem es das Blätterdach einer weit ausladenden Esche durchdrungen hatte.....




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